Feuerwehrfeste künftig ohne harten Alkohol?

Bereits seit einigen Jahren werden Maßnahmen von den Feuerwehren im Kleinwalsertal gegen den "harten" Alkoholausschank an Jugendliche unternommen. So wurden bereits ab der ersten FIRE Feier verschieden farbige Bänder eingesetzt, um das Alter der Jugendlichen direkt bei der Ausschank zu kontrollieren. Die Feuerwehr Mittelberg setzte bei ihrem diesjährigen Festwochenende auf "billige Alternativen". So wurde durch einen heimischen Sponsoren jedes alkoholfreie Getränk für einen Euro verkauft.

Der tragischen Tod eines 19-Jährigen bei einem Feuerwehrfest entfacht die Diskussion um Alkoholverbote [CUT]neu. Nun will der Landesfeuerwehrverband in seinen Gremien prüfen, ob bei Zeltfesten freiwillig auf harten Alkohol verzichtet werden soll.

Geschäftsführer Günther Watzenegger sagte, er begrüße Verbote, aber nur als Ergänzung. Gleichzeitig müsse das Bewusstsein für die Problematik geschaffen werden, denn Alkoholmissbrauch sei ein gesellschaftliches Problem.

Feuerwehrverband setzt auf Schulung

Seit Jahren schon werde Suchtprävention und besonders Prävention von Alkoholmissbrauch beim Landesfeuerwehrverband groß geschrieben, so Watzenegger. Die Jugendausbildner werden nach Angaben des Feuerwehrverbandes speziell geschult. Es gebe regelmäßig schriftliche Informationen für die Ortsfeuerwehren und es werden spezielle Vorträge zu diesem Thema angeboten.

Suchtexperte hält Feuerwehr für Vorbild

Auch der Leiter der Suchtprophylaxe, Andreas Prenn bestätigt, dass gerade der Landesfeuerwehrverband in Sachen Prävention vorbildlich ist. Beim tragischen Todesfall in Braz seien noch zu viele Fragen offen, sagen sowohl Prenn als auch Watzenegger.

"Bändchen" kennzeichnen Jugendliche

Heuer wurde gerade auf den Feuerwehrfesten mit Bändchen gearbeitet, damit Jugendliche unter 16 keinen Alkohol bekommen. Über eine gänzlichen Verzicht auf harte Alkoholika müsse diskutiert werden, meint Watzenegger.

Diese Diskussion soll nun auch im Klostertal geführt werden, sagt der Regio-Geschäftsführer Christof Thöny. Er könnte sich eine ähnliche Vereinbarung wie im Walgau vorstellen.

Sausgruber gegen generelles Alkoholverbot

Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) meint wörtlich: "Die völlige Alkoholfreiheit (Feste frei von Alkohol, Anmerkung der Redaktion) hielte ich für eine Übertreibung. Aber es ist eine Bewegung entstanden - wir bemühen uns seit Jahren darum, dass die Dinge vor allem im Jugendschutzbereich begrenzt werden - dass die Akzeptanz solcher Maßnahmen besser ist und da sich auch einiges bewegt. Aber in den Zusammenhang mit diesem Todesfall würde ich das nicht stellen. Das ist ein tragischer Unfall." (Quelle: ORF)