Die Talfeuerwehren übten den Ernstfall

Kreisübung in Riezlern

In diesem Jahr war Riezlern der Austragungsort der Kreisübung. Am Freitag, 16. Juli 2023, waren die Talfeuerwehren bei der ehemaligen „Klinik“ in Riezlern-Innerschwende stark gefordert. Interessierte Zuschauer – Einheimische und Gäste – schauten bei dieser Übung zu. Auch die Polizei Kleinwalsertal und die Walser Rettung waren vor Ort.

Aus dem Gebäude sah man von weitem Rauchschwaden in den Himmel steigen. Die Übungsannahme war eine starke Rauchentwicklung in der Heizung. Das gesamte Stiegenhaus war verraucht und es wurden mehrere Personen vermisst. In diesem großen Gebäude auf der Sonnenseite von Riezlern befinden sich viele größere und kleinere Appartements. 20 Personen galten als vermisst.

Dieses Übungs-Szenario stellte die Einsatzkräfte vor eine große Herausforderung. Sofort wurden die Feuerwehren Hirschegg und Mittelberg alarmiert. Auch die Feuerwehr Oberstdorf war mit der Drehleiter und einigen Fahrzeugen zur Kreisübung gekommen. Im Ernstfall wird bei größeren Einsätzen immer die Feuerwehr Oberstdorf mitalarmiert.

Von den Balkonen hörte man Personen verzweifelt um Hilfe rufen. „Bitte bewahren Sie Ruhe, wir helfen ihnen so schnell wie möglich“, so wurden die Personen mit einem Megaphon zunächst beruhigt.

Der Einsatzleiter Max Ebert gab sofort den Befehl, nach den vermissten und teilweise verletzten Personen zu suchen und die Drehleitern der Feuerwehren von Riezlern und Oberstdorf in Stellung zu bringen. An manchen Stellen der „Klinik“ war der Einsatz der Drehleitern nicht möglich. Mit Leitern konnten einige Personen in Sicherheit gebracht werden. Auch die Lenker der Feuerwehrfahrzeuge wurden vor einige Herausforderungen gestellt, denn die Zufahrt zur Klinik ist teilweise sehr schmal.

Bei einem Brand mit starker Rauchentwicklung kommen die Atemschutzträger an ihre Grenzen. Beim Atemschutzsammelplatz wird genau notiert, welcher Trupp gerade im Gebäude bei Lösch- und Rettungsarbeiten ist. Nach ca. 20 Minuten werden die Atemschutzträger ausgewechselt.

Sehr wichtig bei der Kreisübung war die Anwesenheit der Feuerwehrjugend Kleinwalsertal. Die Mädchen und Buben „spielten“ die vermissten und verletzten Personen. Die Walser Rettung nutzt diese Kreisübung zu einer Zusatzübung. Bei „echten“ Einsätzen dieser Größenordung sind auch die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes stark gefordert. Unter anderem war ein Notarzt vor Ort.

Nachdem vom Einsatzleiter und dem Kommandant der Feuerwehr Riezlern, Sascha Duffner, das Kommando „zum Abmarsch fertig“ gegeben wurde und alle Aufräumarbeiten beendet waren, traten die Talfeuerwehren und die Walser Rettung zur Besprechung an.

Kommandant Sascha Duffner begrüßte vier Beobachter aus dem Hinteren Bregenzerwald: Bezirksfeuerwehrinspektor Reinhard Karg, Michael Dietrich (Feuerwehr Mellau), Richard Fröwis (Feuerwehr Bezau) und Peter Griedling (Feuerwehr Reutte). Ein kleines Detail am Rande: für die Beobachter aus dem „Hinteren Would“ musste kein Übersetzer angefordert werden . . .

Die Beobachter zeigten sich beeindruckt und waren sehr zufrieden mit dem Ablauf der Kreisübung. Bei der Besprechung gab es nur wenige Verbesserungsvorschläge und Anregungen.

Die Beobachter lobten die Zusammenarbeit der Feuerwehren im Kleinwalsertal und Oberstdorf.

Bürgermeister Andi Haid begrüßte alle Anwesenden. Er sprach den Organisatoren seinen Dank für die Übung aus. Andi Haid dankte den Talfeuerwehren, der Feuerwehr Oberstdorf und der Walser Rettung für ihre Einsatzbereitschaft an 365 Tagen im Jahr. Auch für die Feuerwehrjugend Kleinwalsertal gab es lobende Worte vom Bürgermeister.

Traditionell hat Abschnittskommandant Bernhard Schneider immer das letzte Wort bei Übungen und Veranstaltungen der Feuerwehren. Mit dem Ablauf war Bernhard Schneider sehr zufrieden.

Auch die Hausverwaltung der „Klinik“ bedankte sich bei den Rettungsorganisationen für die Übung.

Im Anschluss wurden alle Anwesenden zum Essen in Gasthof Hörnlepass geladen. Dort fand auch eine längere und genaue Analyse der Kreisübung statt. Ein herzliches Dankeschön an Familie Keck vom Gasthof Hörnlepass für die tolle Bewirtung.

Ca. 120 Einsatzkräfte haben an der Kreisübung teilgenommen.

Bericht: JM

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